Freitag, 19. August 2011

SPRACHE UND MEDIEN

SPRACHE UND MEDIEN

Das Fernsehen lehrt uns durch seine Dramaturgie, wie man die Tatsachen darstellen muss, nicht wie sie sind. Das Fernsehen hat eigentlich die Realität zu spiegeln und der Information und Bildung des Volkes zu dienen, statt eine blosse Selbstbefruchtungsmaschine voller Hartmann-Epiney-Emotionsfixerei zu sein. Ich glaube, dass der Mensch sich - kraft seines Bewusstseins - über seine tierische Natur erheben muss.
HERRSCHAFT DURCH SPRACHE
Wörter ertrinken als leere Worthülsen im Brackwasser der Beliebigkeit. Sprache ist mehr denn je ein Instrument der Gedankenkontrolle. Das Ganze geschieht heute zwar viel subtiler als früher, aber es geschieht nonstop. Analysiere Deine Sprache! Es ist aufwändig, doch zahlt sich aus. Es gibt immer jemanden, der Deine Gedanken beherrscht. Du kannst bloss entscheiden, ob Du es selbst tun willst, oder ob Du es jemand anderem überlassen willst... Die Medien können Personen krönen oder stürzen. Viele Reportagen sind zu diesem Zweck arrangiert. Die freien Medien sind nicht neutral, denn gerade weil sie frei sind, können sie von Fremdinteressen gekapert werden. Glaubst Du an Fiktion?
UMDEUTUNG UND VERHARMLOSUNG
In der Sprache werden soziale Verhältnisse ausgedrückt. Wer die Sprache beherrscht, hat die Herrschaft errungen. Über die Sprache werden die Werte, Normen und Auffassungen der Herrschenden übernommen, sogar verinnerlicht. Mit ihrer Sprache, mit ihren Begriffen schaffen sie Wirklichkeit. Führer versuchen, eine Zivilreligion zu erschaffen, indem sie getarnt religiöse oder sexuelle Begriffe zweckentfremden (Achtet auf ihre Wortwahl!) Es wird nicht mehr von Stellenabbau, sondern von „Verschlankung“ gesprochen. Eine euphemistische Wortwahl transportiert Politik – und zwar eine reaktionäre Politik. Die Neoliberalen spielen ein raffiniertes Spiel mit Konnotationen und Assoziationen zu Wörtern wie „Flexibilität“, „Anpassungsfähigkeit“, „Deregulierung“ oder „Freiheit“. Man stiehlt dem Bürger sogar die Gegenbegriffe, die er bräuchte, um Alternativen zu formulieren.
„Die Dinge falsch benennen, heißt das Unglück der Welt zu vergrößern“ Albert Camus
Humankapital = Zur Produktion braucht man neben dem Kapital auch das "Humankapital", also nicht mehr "Menschen" oder "Arbeiter". Selbige werden dadurch entseelt und wie Maschinen eingesetzt.
Sachzwanglogik = Unpopuläre Entscheidungen werden damit entschuldigt und gerechtfertigt, dass ein Sachzwang vorgeschoben wird. So wird die Kürzung von Sozialausgaben bisweilen als scheinbar objektive Notwendigkeit bezeichnet, die selber keiner politischen Diskussion mehr unterliegen kann.
Sinn machen = Sinn machen die Sinnmacher, um andere von ihrem „Sinn“ ausschliessen zu können. Sinn muss aber gar nicht "gemacht" werden. Sinn umgibt uns überall, bloss sehen wir ihn erst, wenn wir wieder wirklich frei sind und solidarisch. Sinn kommt von den Sinnen, vom Wahrnehmen und vom Denken.
RELATIVITÄT ALLER WÖRTER
Sogar eine einzige Redewendung wie "Carpe diem" kann auf zwei ganz verschiedene Weisen verstanden werden: Es hängt von unserer Kultur ab, und wie sie es verstanden haben will. Was soll es bedeuten? Geniesse das Leben? Falls Ja: Wo? Shopping? Natur? Falls Nein, kann man es auch verstehen als: Arbeiten. Aber arbeiten für wen? (usw.)
Sie sagten mir einmal auf einer Informatiker-Schnupperlehre, dass ich "geistig unflexibel" sei. Das war nur eine Worthülse, sie hätten das nicht erklären können. Es war Diskriminierung, weil sie keine Behinderten wollten. Ich hätte sie dafür verklagen können oder so. Aber selbst die Gerechtigkeit des höchsten Gerichts wäre nur ein Tropfen auf den heissen Stein gewesen. In der Arbeitslosigkeit und dem dadurch begünstigten sozialen Tod lebte ich bald nur noch in der Reflektion, brach aber auch noch durch diese tausend Spiegel hindurch, und jeder Splitter reflektierte Myriaden anderer Splitter. Meine Welt begann sich aufzulösen. Und dadurch auch die Begriffe. Ich fand heraus, dass alle Adjektive relativ sind. Besonders menschliche Eigenschaften sind relativ. Ist jemand schnell? Langsam? Kommunikativ? Unkommunikativ? Stark? Schwach? Es kommt immer darauf an, in welcher Hinsicht.
Dies ist vermutlich der Grund dafür, dass Marx und Lenin aufhörten, in allgemeinen Kategorien zu sprechen. Statt "Freiheit" zu verlangen, fragten sie sich: "Freiheit WOZU? Freiheit für WEN?" Sie sind Begriffe wie Freiheit, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung ehrlich angegangen statt sie zu absolutieren, wie das heute in der Politik ausnahmslos geschieht.
MEDIEN
Die großen Presseagenturen, die Tagesschau und praktisch alle grossen Zeitungen selektieren Nachrichten vor, schneiden sie passend zusammen und präsentieren so eine Version der Realität, die nicht immer richtig sein muss. Wie können aber derart grosse Menge von Nachrichten kontrolliert werden? Die Zeitungen erhalten 95% ihrer Nachrichten und Meldungen von einigen wenigen großen Agenturen wie Reuters, dpa oder AP und verbreiten so nur, was diese vorgeben.
AUSSAGE DER MEDIEN
Die Botschaft aller heutigen Nachrichten ist: "Oh mein Gott!" Es ist so schrecklich, dass man nichts verändern kann, nur zuschauen! In der Zeit des Biafra-Kriegs und "Live Aid" dachten die Zuschauer noch, sie könnten die Politik verändern. In den Neunzigern konnten die Medien tausende von Fernsehzuschauern mobilisieren und die Welt vermeintlich mit Spendenkonzerten verändern. Das hörte mit dem Krieg der Tutsis gegen die Hutus auf, denn hier stellte sich heraus, dass die schwächere Seite ebenso grausam war wie die stärkere. Es gab keine "Guten" mehr, darum funktionierte diese Art von Journalismus nicht mehr. Sie hörten auf, Konflikte als politische Auseinandersetzungen zu präsentieren, die man verstehen konnte. Heute werden Konflikte nur noch als Illustration menschlicher Grausamkeit gezeigt. Und ansonsten, präsentieren die öffentlich-rechtlichen Bedürfnisanstalten „Soft News“ - also Emotionen statt Fakten.
"Newsreels. Christ almighty. There's always a dumb horse race, and some dame breaking a bottle over a ship, and some chimpanzee riding a goddam bicycle with pants on." (Holden Caulfield in "Der Fänger im Roggen" von J.D. Salinger)
HYPERREALITÄT
"We will prefer the sign to the thing signified, the copy to the original, representation to reality, the appearance to the esscence... illusion only is sacred, truth profane." Ludwig Feuerbach

Hyperreal
Jahrzehnte nach diesem Zitat bemerkte Baudrillard, dass diese Prophezeiung wahr geworden war: Wir leben nur noch in einer Simulation der Realität! Die Welt, in der wir leben, wurde durch eine Kopie ausgetauscht. Die Massenmedien, einst geschaffen, um die Realität abzubilden, wurden so allgegenwärtig, dass wir sie als die Realität selbst wahrnehmen. Wir wurden so abhängig von den Medien, dass wir die echte Welt vergassen, auf der sie basierten. Die Medien sind jetzt eine Repräsentation ohne Original - ein Simulacrum. Sie ist nicht mehr real, sondern hyperreal - wie konnte unsrer Welt das zustossen?1. In der prä-modernen Ära konnte man Kopie und Original noch klar unterscheiden. Kein geflochtener Korb sah ganz genau wie der andere aus.
2. Im Zuge der industriellen Revolution wurde die Reproduktionstechnik verfeinert. Massenproduktion machte es schwierig, "Kopie" und "Original" auseinanderzuhalten.
3. In der postmodernen Ära wurde die Technik perfektioniert. Keine Unterscheidungsmöglichkeit zwischen Original und Repräsentation mehr. Massenkonsum und Massenkommunikation. Simulierte Erfahrungen und Gefühle.
Unsere Umgebungen beinhalten so viel künstliches Material, dass wir seine Gefangenen wurden. Bedruckt mit so vielen verschiedenen Mustern und Logos, die sich in unseren Gehirnen türmen. Der Krieg um den Geist wird in der Videoarena geführt. Das Fernsehen wurde Wirklichkeit und Wirklichkeit etwas Geringeres als Fernsehen. Das Individuum wird von der Simulation programmiert. Der Hyperrealismus besteht schon ohne Computer und Internet, aber diese verstärken alles noch. Photos sind Interpretationen der Welt durch einen Photographen, Grafiken durch einen Grafiker. Alles Geschriebene ist nur ein Gleichnis. Hinter diesen Bilder liegt also ein anderes Bild, das er oder sie zuvor gesehen hat - eine weitere Interpretation. Die einzige Wahrheit, die durch solche Bilder enthüllt wird, ist: Dass es keine Wahrheit gäbe. Vielleicht hast Du auch dieses unerklärliche Gefühl, dass etwas falsch ist. Wie ein Splitter in deinem Bewusstsein. Sitcoms, Computerprogramme, fernsehübertragene Kriege. Ein Fenster zur Welt? Die virtuelle Realität ist wie eine Eroberungskarte der Realität geworden. Diese Karte liegt heute so bildgetreu und gross vor uns, dass sie mittlerweile die richtige Landschaft genau überdeckt, oder sogar noch erweitert.
"The whole force of urban industrialism upon our tastes is to convince us that artificiality is not only inevitable, but better." Theodore Roszak ANGLIZISMEN Im 17/18. Jahrhundert war in Europa noch das Französische en vogue. Die Invasion englischer Wörter begann dann langsam im 19. Jahrhundert, als England das Land wurde, wo der industrielle Kapitalismus aufstrebte. Englische Einflüsse deformieren heute zahlreiche andere Sprachen, besonders auch Deutsch. Als besonders beängstigendes Beispiel englischen Einflusses seien zuerst die zunehmenden Deppenapostrophe und Deppenleerzeichen genannt: Was zusammengehörte, wird jetzt fälschlicherweise auseinandergeschrieben. Man kann im Deutschen alle beliebigen Nomen aneinanderreihen (durch Zusammenschreibung oder Koppelung per Bindestrich), nur Leerschläge innerhalb zusammengesetzer Wörter sind nicht erlaubt. Deren gehäuftes Auftreten, das die Sprache auseinanderfallen lässt und Wörter zerhackt (Das modulare Internet-Denken zwingt uns dazu), ist ein Beweis für die Schizoidisierung unserer immer autistischer werdenden Kultur.
- Es gibt auch versteckte Anglizismen. Z.B. "Da ist" („there is") statt "Es gibt" usw.
- Etwas, das gemacht ist, ist künstlich. Besonders wenn es Liebe ist...
- "eigentlich" wird durch "wirklich" verdrängt. Wir können das Wirkliche und das Eigentliche nicht mehr unterscheiden.
- Sie übersetzen mittlerweile schon englische Sprichwörter wörtlich: "Der frühe Vogel fängt den Wurm" statt "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst."
- Sogar englische Interjektionen werden übernommen: "ouch!" statt "autsch!", "honk!" statt "hup!", "shush!" statt "pst!", "meouw!" statt "miau!"...
- Englische Werbesprüche Hannover: 3 % in den 80ern, 30 % in den Nullerjahren
- Sogar englische Grammatik und englischer Satzbau werden übernommen.
Leider wird nicht vom höheren Englisch abgekupfert, sondern meist von einem ziemlich rudimentären Englisch. Der grosse "Vorteil" englischer Wörter: Weil weniger spezifisch als deutsche, sind sie vielseitiger verwendbar, man muss eine weniger genaue Sprache führen. "Stress" ersetzt mindestens drei Wörter auf einen Streich: Hektik, Belastung, sich ärgern, jmd. ärgern. Künstler ("Artist") = Darbieter, Sänger, Musiker, Artist, Interpret, Maler Event = Tanz, Vorführung, Rennen, Geschenis, Präsentation, Kaffefahrt... In Werbungen und Zeitungen wird jetzt jede Veranstaltung "Event" genannt. Warum? Pointiert gesagt: So können Marketingleute uns zu Veranstaltungen locken, ohne genau sagen zu müssen, worum es geht.
DEKONSTRUKTIVISMUS
Dekonstruktivismus ist ein nützliches Mittel, Manipulation in Aussagen zu durchschauen. Die Strategie besteht vereinfacht gesagt darin, bei der Interpretation einer Sache absichtlich die Pointe zu verfehlen, die ausgelegten Denkspuren zu verlassen, und scheinbare Nebensächlichkeiten zu analysieren. Zum Beispiel auf eine Mathefrage, wie lange Peter für die 50 Kilometer von seinem Agglomerationsblock aus zur Oberstadtvilla seines Chefs hat, wenn er mit 100 Stundenkilometern fährt, ist JEDE gutbegründete Antwort richtig, ausser "30 Minuten". Wichtiger wäre es, die Gegenfrage zu stellen: "Wieso muss immer der Arme für den Reichen springen?" Man sucht im Text nach kleinen versteckten Entschuldigungen, die die gegenwärtige Gesellschaftsstruktur zu stützen versuchen. Man analysiert auch nicht nur, was eine Aussage bedeutet, sondern genauso, was eine Aussage NICHT bedeutet.
HINTERGRÜNDE DES DEKONSTRUKTIVISMUS
Diese von Jacques Derrida geprägte Philosophie hat eine Schlüsselstellung zum Verständnis der Postmoderne, da sie die Postmoderne auch selber mitverschuldet hat. Im Wesentlichen sagt Derridas Zeichentheorie, dass alle Zeichen in der Sprache arbiträr seien, und ein Wort allein nichts bedeuten würde. All meine Kontakte zur Welt, all meine Wahrnehmung, alle kognitiven Prozesse geschehen über Zeichen. Wie wird Bedeutung gebildet? Das Wort "Heirat" beispielsweise wird von 2 Seiten her geprägt: - Seine Geschichte, also wie es von allen anderen Sprechern vor mir verwendet wurde - Seine Bedeutung im Zusammenhang mit anderen Wörtern: Ehemann, Ehering, Familie, Braut usw. Eine Wortbedeutung konstituiert sich relativ zu den Bedeutungen all dieser zugehörigen Worte, die es umgeben. Jedes Wort ist polysemisch, hat eine unendlich grosse Bandbreite möglicher Bedeutungen, hat eine riesige solche Aura aus Worten stets unsichtbar im Hintergrund. Derrida: "There is nothing outside context" (il n'y a pas hors-texte) Also ist die Bedeutung eines isoliert betrachteten Zeichens eigentlich immer abwesend, nur impliziert. Kein Argument ist die Bedeutung, aber jede Bedeutung bedeutet alle anderen. "Ich weiss nicht, was ich meine." Wenn man jemandem etwas sagt, muss man, um die gewollte Bedeutung zu übermitteln, alle anderen möglichen Bedeutungen unterdrücken. So gesehen ist jede Aussage eine Lüge, denn man gibt vor, dass keine Komplexität besteht. Jede Präsentation ist eine Repräsentation. Die ganze Welt, selbst der Fussboden, ist infestiert mit Zeichen, Konzepten. Wenn man spricht, ist die Bedeutung in den Zeichen, nicht in dem, was man ursprünglich im Kopf hatte. Sogesehen ist Bedeutung unkontrollierbar.
MEDIENMANIPULATION IN LATEINAMERIKA-BERICHTERSTATTUNG
Boliviens Evo Morales, der erste indigene Präsident und von vielen gefeiert, erscheint kaum in den westlichen Medien. Hugo Chavez, der mit dem Bolivarismus Venezuela revolutioniert, wird in unseren Medien bestenfalls als liebenswürdiges Grossmaul und lustiger Diktator dargestellt. Als Venezuela im Mai 2007 die Lizenz für den TV-Sender RCTV nicht verlängerte, beklagte die westliche Presse einstimmig den Verlust der Meinungsfreiheit (“Chavez macht letzten regierungskritischen Sender dicht“). Keine Rede war davon, dass 80 % der Sender in privater Hand blieben, wovon die meisten gegen die Regierung opponieren, ja einige während des Putsches 2002 sogar zum Mord an Chavez aufgerufen hatten. Ausserdem hatte Chavez nur die abgelaufene terrestrische Sendelizenz nicht verlängert, per Kabel und Satellit durfte RCTV weiterhin senden! Bei den Superreichen, denen der Privatsender gehört, ist Chavez unbeliebt, weil er den Ölreichtum des Landes breit zu verteilen versucht. Dutzende Auftragsmörder aus dem konservativen Kolumbien sind gegen Chavez aufgestachelt. Die Lüge von der Puente Llaguna: Am 11. April 2002 fand ein von der USA-unterstützer Putschversuch gegen Hugo Chavez statt. Um den Putschversuch anzuheizen, verbreiteten die privaten Medien Venezuelas Lügen: Chávistas hätten auf einen friedlichen Demonstrationszug von Oppositionellen geschossen und mehrere getötet. Bloss: Es gab keinen Demonstrationszug auf der Straße unter der Brücke! Der kam dort nie vorbei. Schon vor den Schüssen und den Toten wurde eine Erklärung mehrerer hoher Militärs aufgenommen, die dem Präsidenten ihre Gefolgschaft verweigerten, weil „das Blut friedlicher Demonstranten an seinen Händen” klebe. Wie ein Journalist von CNN vor laufender Kamera aussagte, war diese Erklärung schon lange vor dem Vorfall gefilmt worden. Zum Zeitpunkt der Erklärung gab es noch gar keine Toten! Und diese Toten stammten von ein paar mysteriösen Scharfschützen auf den Dächern, die sowohl Chavez-Anhänger als auch Gegner beschossen. Alles war inszeniert um den Putsch moralisch gerechtfertigt erscheinen zu lassen. Meinen sie das, wenn jetzt manche nach „Pressefreiheit” rufen? Künstlerische Freiheit im Umgang mit der Wahrheit?
RUFKAMPAGNEN
Es wurde beispielsweise die Kampagne “This is Zionism” verbreitet, die Israelis beim Verrichten wohltätiger Arbeit zeigt, ganz friedlich. Das Ziel des Faschismus ist ja gerade der Frieden - nachdem alle Gegner getötet, verdrängt, umgepolt wurden, und es nur noch "eigene Leute" gibt - eine sehr zynische Kampagne. Vermutlich stammt die Idee von gemässigteren israelischen Kräften, während die rechtsradikalen Kräfte nach wie vor Krieg wollen. Aber ein Verbrechen gegen ein ganzes Volk können nicht durch ein paar gute Taten an herzigen Waisenkindern gerechtfertigt werden, die jetzt aus schlechtem Gewissen begangen werden. Es ist wie wenn Bill Gates Geld spendet. Wie Slavoj Zizek sagt: Es ist wie mit Schokolade, zuerst gibt sie Verstopfung, dann Durchfall. Solche Entwicklungshilfe schadet ausserdem oft mehr, als sie nützt. Beispielsweise wenn die Bauern ihre Ernten nicht mehr verkaufen können, da subventionierte Nahrung verkauft wird.
SUBJEKT-OBJEKT-PRÄDIKAT
Subtile Manipulationen am Satzbau werden von den neoliberalen Medienagenturen dpa, AFP und Reuters systematisch betrieben: Es spielt wahrnehmungsmässig unbewusst eine Rolle, ob "Autonome sich Scharmützel mit der Polizei lieferten", oder umgekehrt die Polizei mit den Autonomen... Auch die deutsche Regierung gibt seit Jahren sowohl intern als auch an Journalisten sogenannte “Sprachregelungen” heraus, in denen genau definiert ist welche Begriffe für was verwendet werden sollen.

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